Content Marketing wird bei Schweizer Unternehmen immer beliebter. Laut der aktuellen Content Marketing Studie 2023 der ZHAW setzen gut zwei Drittel aller Schweizer Unternehmen im Rahmen ihrer Marketingkommunikation auf Content Marketing. Die gesteigerte Konkurrenz in diesem Bereich führt aber auch dazu, dass der Content immer professioneller produziert werden muss, um beim Zielpublikum anzukommen. Dies stellt die Unternehmen vor Herausforderungen.
Gab vor zwei Jahren noch gut die Hälfte aller Unternehmen an, im Rahmen ihrer Marketing-Aktivitäten auf Content Marketing zu setzen, ist dieser Anteil in der aktuellen Studie auf 66 Prozent aller befragten Unternehmen gestiegen. Auch jene Unternehmen, welche aktuell kein Content Marketing betreiben, wollen dies mehrheitlich demnächst einführen.
Ein Blick aufs Budget unterstreicht ebenfalls die Bedeutung von Content Marketing: Bereits heute fließen durchschnittlich 42 Prozent des gesamten Marketing-Budgets ins Content Marketing.
Nutzung von Content Marketing in der Schweiz
63 Prozent der befragten Unternehmen stufen Content Marketing als effektiv ein. Dabei stufen insbesondere jene Unternehmen, die Content Marketing bereits länger als drei Jahre betreiben, es als besonders effektiv ein. Unternehmen hingegen, die erst kürzlich ins Content Marketing eingestiegen sind, bewerten dessen Effektivität zurückhaltender. Da zeigt die Bedeutung von Content Marketing als Baustein der Unternehmensstrategie – Erfolge stellen sich erst mittelfristig ein.
Generell belegt die Studie die klar gestiegene Professionalisierung der Unternehmen im Content Marketing. Dies ist sicherlich auch dem steigenden Konkurrenzdruck auf diesem Gebiet geschuldet. Dieser führt dazu, dass sie produzierten Inhalte nicht nur qualitativ besser, sondern auch effektiver verteilt werden müssen.
Den Studienergebnissen zufolge verfügen die meisten Unternehmen heute über klare Content-Marketing-Strategien mit definierten Zielgruppen und klar ausgewiesenen Themenschwerpunkten. Die Zuständigkeiten sind schriftlich geregelt, die Prozesse sinnvoll definiert, und es kommen Content Management Tools zur Planung und Distribution der Inhalte zum Einsatz.
Nachholbedarf bei den Kompetenzen
Herausforderungen stellen sich insbesondere bei der Content-Erstellung, denn hier sind die entsprechenden Kompetenzen in den Unternehmen noch nicht aufgebaut. Fast alle befragten Unternehmen weisen diesbezüglich einen klaren Nachholbedarf auf, der bei einigen durch den Zukauf von externen Leistungen behoben wird.
«Gewisse Unternehmen bekunden Mühe, die Zielgruppe mit relevanten und qualitativ hochwertigen Inhalten zu erreichen», sagt Studienautor Adis Merdzanovict. In dieser Hinsicht können Daten helfen, zumal sie Rückschlüsse auf Handlungen, Interessen und Vorlieben der Kundschaft erlauben. Tatsächlich nutzen die meisten Unternehmen ihre Daten mit dem Ziel, ein besseres Verständnis der Kundschaft zu erreichen. Daneben dienen Daten dazu, erstellte Inhalte kritisch zu begutachten und so herauszufinden, welche Content-Formate oder Themen bei der Zielgruppe wie ankommen. «Hier sind die Unternehmen jedoch erst am Anfang, denn die Potenziale, die in den verschiedenen Daten stecken, sind aktuell noch nicht ausgeschöpft», schlussfolgert Adis Merdzanovic.
Content Marketing Formate
Im Hinblick auf die Content-Formate zeigt sich, dass die Unternehmen die gesamte Klaviatur der Möglichkeiten nutzen: von einfachen Artikeln auf der unternehmenseigenen Website über Social-Media-Beiträge bis hin zu gedruckten oder digital zur Verfügung gestellten Magazinen. Zwar nutzen laut der Studie viele Unternehmen generische bzw. einfach herzustellende Formate, stufen jedoch jene Formate, die einen höheren Aufwand bedeuten oder eine klar eingrenzbare Zielgruppe aufweisen, als wesentlich effizienter ein.
Die Content Marketing Studie 2023 des Instituts für Marketing Management der ZHAW School of Management and Law untersucht bereits zum dritten Mal die Verbreitung und Nutzung des Content Marketings in der Schweiz. Für die Datengewinnung wurden im Dezember 2022 rund 680 Schweizer Unternehmen unterschiedlicher Grösse befragt. Finanziert wurde die Studie von watson und AZ Konzept.
Quelle: zhaw.ch